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Das Jahreshighlight Stuck 2022

Himmelfahrt - 6.20 h Abfahrt und wirklich mal eine zügige Fahrt (inklusive Ministau natürlich) und Ankunft vor 13 h in Stuck. Das Wetter ist gut, nur sehr windig. Es gibt trotzdem Hirschlausfliegen. Der Wohnwagen lädt zum Entspannen ein.

 

Pauline kommt abends und wird noch im Auto freudig wiehernd von Yette begrüßt. Die beiden machen sich umgehend auf den Weg zur TA Kontrolle. Alle Parameter bestens, wie immer.

Yette beobachtet Kühe am Horizont. Der Puls ist trotzdem bei 32.

 

Hoch im Norden merkt man schon, dass es länger hell ist. 

Vorbesprechung der Strecke. Einige Abschnitte sind verlegt und werden für "Miss Google Earth Street View" aufregend sein.

 

Mit ihrer Mutter habe ich 2009 den Ritt gewonnen (ohne Tross), da war Penthi 11 Jahre alt.

 

Ich denke nicht mal ans Gewinnen. 2 x 82 km müssen erst mal unter die Hufe gebracht werden!

Freitag, 8.15 h Start der 82 km Reiter und Fahrer. Mein Lieblingsstart: Es geht ein Stück durch den Wald und zwar ist Schritt Pflicht! Die Pferde sind alle ruhig, die ReiterInnen haben Zeit, sich noch zu unterhalten. Wir folgen dem Traber mit Sulky. Heimatgefühle!

 

Durch den Regen ist der Boden nicht staubig, die Temperatur ideal für die Pferde. Bis zur Pause sind es 30 km, das ist lang. Nach ein paar Kilometern muss ich mich von dem netten Gespann trennen, weil unser Canter nicht zum Trab des Trabers passt. Am Ende des Tages werden wir aber die gleiche Geschwindigkeit auf der Karte haben.

1. Pause: Alle Vitalwerte gut. Yette stopft 35 Minuten Gras, ich habe auch mächtig Hunger und Durst.

Pauline hat für uns alles aufgebaut. Es läuft wie am Schnürchen.

 

 

Bild rechts: Pauline hält die Decke fest, damit sie nicht wegfliegt. Es wird die letzte Pause mit einem Deckchen sein.

In der 2. Pause gibt es einen kurzen, heftigen Schauer, bei dem wir aber unter dichten Tannen trocken bleiben. 

 

Unterwegs sehen wir noch 2 Rehböcke, die vor uns durch einen Wassergraben hüpfen. Am Feldrand ziehen plötzlich schwarze Wolken auf, der Sturm wird stärker und bricht als Gewitter mit Hagelschauer (quer) über uns her.

 

Bild links: 3. und letzte (Hafer-)Pause bei starken Sturmböen. Unter den Bäumen ist es zu gefährlich, deswegen verlegen wir das Buffet auf die Straße.  Dicke Decke, Nierendecke wird ausgewickelt und wird auch morgen nicht weichen.

Die Aufzeichnung von Equilab. Ich habe erst in der 1. Pause eingeschaltet.

 

Nur noch wenige Kilometer bis ins Ziel. Auf der langen Geradeaus-Strecke sind der Wollpullover und die Reithose getrocknet. Mir ist auch wieder angenehm warm. - Durch das Wäldchen, Ziel in Sicht - Starkregen quer! Helfer und Zuschauer drängen sich unter dem Pavillon, Schweigen. Eine Stimme ertönt: "Ihr müsst nochmal auf die 40 km-Runde!" - Keine/r hatte Lust, uns im Regen abzufertigen. Aber der hört auf. Pauline duscht Yette mit dem Kärcher ab, sie steht (seit neustem) wie ein Denkmal dabei. Puls 56, vortraben, alles stimmt.

 

Auch an diesem Abend wird das Wetter nicht besser. Yette trocknet erst unter 3 Decken, dann bekommt sie die Back-on-track "Heizung" und darüber noch die Allwetterdecke. Rundherum gibt es Gras von Zuhause, Heu und verschiedene Leckereien sowie ein warmes Mash (Favorit!).

 

 

Der 2. Ritttag. Aufwachen auf 20 cm (bei einer Gesamtbreite von 160 cm), bedrängt von Emil und Ebba.

 

Es tröpfelt ab und zu auf den Wohnwagen, hört aber zum Füttern auf. Der Start ist entspannter als gestern. Yette würde am liebsten sofort Richtung Wald durchstarten. Die Strecke "läuft" besser als gestern. Es bleibt wirklich vorerst trocken und meist sonnig, aber enorm windig und kalt. Mal wieder Winterausrüstung!

Wieder die Graspause nah bei Eldena.

 

In der 2. Pause könnte ich überlegen, in der Wertung bei 64 km aufzuhören. Aber das kommt nicht in Frage. Es ist zwar immer noch sehr kalt (9 °C) und stürmisch, aber für Pferde gutes Wetter! Yette geht wirklich frisch aus den Pausen und trinkt an den Trossstellen gut.

 

Bild unten: Es kommt eben darauf an, wie das Kraftfutter kredenzt wird. Hier: Josera aktiv!

Letzte Pause. Kurz hinter Pauline ist ein Baum quer über die Straße gestürzt und blockiert die Zufahrt für die folgenden Trosser.

 

Yette ist ein bisschen müde, regeneriert aber wieder gut.

 

Bild links: Fachgespräch mit Tierärztin und Helferin. Wenn nicht mehr viele Pferde auf der Strecke sind, ist Zeit dazu und immer ist äußerst interessant. Man kennt sich.

 

 

Zieleinlauf im Trockenen! Vitalwerte wieder prima.  Puls 72/56. Nun ist es sicher: Wir haben wieder gewonnen!

 

Der Wind ist so stark, dass kein Lagerfeuer gemacht werden kann. Das schöne Zusammensitzen fällt aus.

Ich bin aber auch so müde, dass ich bald durchgefroren unter die Decke krieche und tief und fest schlafe. Erholung für die Heimfahrt.

 

Bild rechts:

Das muss ein Auto aushalten!!!

 

Aber: so wenig Wasser haben wir noch nie benötigt. Wo das Schweißmesser ist, weiß keiner. Diesmal ist es arbeitslos.

Sonntag: Transportfreigabe und Heimfahrt

 

2. oder 3. Frühstück und ein bisschen bewegen.

 

Viel Appetit und klare Beine ohne irgendwelche Hilfsmittel oder Bandagen.

Nach 7 h 40 min wieder zu Hause. Wir fühlen uns wie in Italien: Sonne, Wärme, Schäfchenwolken. Yette spult ihr übliches Programm ab: Wälzen, 5 x hin und her, Fressen, Saufen, immer in exakt dieser Reihenfolge. Und dann dicht bei der Herde dösen und völlig entspannen.  Gefällt uns besser als das Pferd in einer "schönen" Box abzuladen.

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